Erst im August war im Ortsausschuss über eine mögliche Sperrung des Weges, der die Agnes-Miegel-Straße mit der Glatzer Straße verbindet, berichtet worden. Dieses Gedankenspiel bestätigt Wolfgang Drügemöller, stellvertretender Kirchenvorstandsvorsitzender, auf „AT“-Anfrage.

Anfang Juni habe die Stadt nach zwei Beschwerden die Pfarrgemeinde über den Zustand des Weges informiert. Für Rollstuhlfahrer oder Kinderwagen sei dieser nicht befahrbar. „Pastor Ludger Schlotmann wollte sich darum kümmern, ist aber vor seinem Abschied nicht mehr dazu gekommen“, erläutert Drügemöller. Bei seinem Anruf bei der Verwaltung sei ihm mitgeteilt worden, dass sich der Weg im Besitz der Kirche befinde und diese für die Instandhaltung sorgen müsse.

„Uns standen drei Möglichkeiten offen: Wir pflegen den Weg, schließen ihn oder stellen das Schild auf“, so Drügemöller weiter. Einstimmig habe sich der Kirchenvorstand für die dritte Variante entschieden. Zusätzliche Kosten, etwa für das Freischneiden oder den Winterdienst, sollten vermieden werden. „Dass die Kirche Eigentümerin des Weges ist, war uns nicht direkt bekannt, da mussten wir erst einmal blättern“, sagt Drügemöller. Eine klare Aussage, ob die Politik den Erhalt des Weges wünsche, habe er vom Ortsausschussvorsitzenden Hubertus Beier nicht bekommen. „Herr Beier meinte, dass die Stadt sparen wolle“, sagt Drügemöller. Stadtpressesprecher Frank Merschhaus informiert auf „AT“-Anfrage, dass der Stadt der Weg zwischenzeitlich für einen Bolzplatz überlassen worden sei. Im Gegenzug hätte sich die Stadt seinerzeit verpflichtet, den Weg zu pflegen.

Nachdem die Bolzplatznutzung aufgegeben worden sei, hätte die Gemeinde auf der Fläche ihren Friedhof erweitert. Mit diesem Übergang sei die Verpflichtung der Stadt entfallen, weiterhin für die Pflege des Weges zu sorgen. „Da der Weg offenbar zwischen fünf und acht Metern breit ist, dauerte es wohl seine Zeit, bis er so zugewuchert war, dass jetzt offensichtlich und wortwörtlich kein Durchkommen mehr ist“, so Merschhaus weiter.

Bild: Lange

Immer mehr wuchert der Weg entlang des Friedhofs in Vorhelm zu, der die Agnes-Miegel-Straße mit der Glatzer Straße verbindet. Nun weist ein Schild der Pfarrgemeinde St. Pankratius darauf hin, dass das Betreten des Pfades auf eigene Gefahr erfolgt. Bild: Lange

Dass der Weg entlang des Vorhelmer Friedhofs nun einfach der Natur überlassen wird, wollen einige Bewohner des Wibbeltdorfes nicht hinnehmen. Jochen Wiechens gehört dazu. Regelmäßig gehe der Vorhelmer dort mit seinem Hund dort spazieren und wolle darauf nicht verzichten. Seine Idee: eine Pflege des Patts durch Ehrenamtliche, aber unter Federführung der Pfarrgemeinde St. Pankratius. „Den Grünschnitt könnten Fachleute ausführen, dann hat die Kirche auch Material für das Osterfeuer“, sagt Wiechens auf „AT“-Anfrage. Er selbst kenne mehrere Anlieger, die bereit seien, sich um den Weg zu kümmern. Gespräche mit der Kirche könnten bald vonstattengehen.

Wolfgang Drügemöller, stellvertretender Vorsitzender des Kirchenvorstandes, betont, sich nicht gegen ehrenamtliches Engagement zu sperren, wiederholt aber seinen Hinweis, dass der Kirche keine Kosten entstehen sollten.