Weihnachten ist in diesem Jahr durch die Corona-Pandemie anders als sonst. Einige verbringen das Fest nicht einmal bei der eigenen Familie, zum Beispiel die Soldaten im Afghanistan-Einsatz.
Von Christian Wolff
VORHELM. Wie lange braucht eigentlich die Feldpost nach Afghanistan? „Es kann schon mal fünf bis 14 Tage dauern, bis die ankommt“, weiß Marian Neumann. Der Spieß der ersten Kompanie des Aufklärungsbataillons 7 ist daher sicher, dass die Pakete, die sich am Mittwoch auf den Weg von Ahlen zum Hindukusch machen, noch rechtzeitig vor dem 24. Dezember ankommen.
Um genau zu sein: Es handelt sich um sogenannte „Pöggsken-Pakete“, die jetzt in der „Westfalen-Kaserne“ reich bestückt wurden. Der Bezug zum berühmten Frosch aus der Feder des Vorhelmer Heimatdichters Augustin Wibbelt ist nicht zufällig gewählt, denn die Aktion haben sich einige Vorhelmer gemeinsam mit der Patenkompanie ausgedacht, um denjenigen Soldaten eine Freude zu machen, die über die Festtage fern ihrer Familien ihren Dienst ableisten müssen. Keine Frage, dass das Pöggsken sogar höchstpersönlich mithalf, die kleinen Geschenke in die großen Pakete zu packen.
„Über Weihnachten sind sieben Soldaten meiner Kompanie und weitere aus unserem Bataillon im Afghanistan-Einsatz“, sagt Major Ludwig von Düsterlohe. „Wir wollten ihnen nicht nur einen Festtagsgruß von soldatischer Seite übermitteln, sondern auch einige Dinge übersenden, die mit unserer Patengemeinde zu tun haben.“ Er wisse aus eigener Erfahrung, wie sehr der Kontakt mit der Heimat im Auslandseinsatz wertgeschätzt wird.
Gemeinsam mit Hubertus Beier als Vorsitzendem des Ortsausschusses sowie Guido Keil als Kopf der Interessengemeinschaft Vorhelmer Vereine und Verbände (IG VVV) entwickelte die Kompanieführung eine spezielle Tasse, die neben dem Wappen der „Ersten“ auch das der Gemeinde Vorhelm mit dem typischen Frosch als Logo zeigt. Einen verbindenden Spruch formulierte dazu der frühere Kompaniechef René Achten: „Gemeinsam mit Euch – und wenn es nur ein Kaffee ist“.
„Ich denke, diese Geste kommt bei den Soldaten sehr gut an“, meint Hubertus Beier, der auch einen persönlichen Brief an die Teilnehmer des Auslandseinsatzes gerichtet hat. Guido Keil freut sich, dass trotz der coronabedingt wenigen Kontakte mit der Patenkompanie in diesem Jahr doch noch eine wirkungsvolle gemeinsame Sache auf den Weg gebracht werden konnte. „Und die Tassen können wir sicher in Zukunft auch bei vielen anderen Anlässen sinnvoll einsetzen.“ Der IG-Chef denkt beispielsweise an die Dorfreinigungsaktion oder das Maibaumaufstellen.
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