Fahnenabordnungen der örtlichen Vereine, die Soldaten der Patenkompanie und viele Vorhelmer Bürger bestimmten das Bild am Dorfplatz zur Gedenkfeier am Volkstrauertag.
Im Beisein von Fahnenabordnungen aus Vorhelmer und Tönnishäuschener Vereinen sowie der Vorhelmer Patenkompanie aus dem Aufklärungsbataillon 7 aus der „Westfalen-Kaserne“ begannen die Feierlichkeiten zunächst mit einem Gottesdienst in der St.-Pankratius-Kirche. Diesen gestaltete das Blasorchester Vorhelm unter der Leitung von Norbert Hennenberg traditionell mit der „Deutschen Singmesse“ von Franz Schubert. Altpfarrer Hermann Honermann wies in seiner Predigt darauf hin, dass es richtig sei, den Volkstrauertag zu begehen: „Damit wir uns nie wieder dafür einsetzen, einen Wahnsinn von Krieg zu beginnen.“
Der zweite Teil der Gedenkfeier fand bei kaltem, aber trockenem Wetter am Ehrenmal statt. Dort legten sowohl die Ortsausschussvorsitzenden Hubertus Beier und Bernd Avermiddig als auch zwei Soldaten des Aufklärungsbataillons in Anwesenheit von Major René Rieckmann einen Kranz nieder.
Josef Remmert, ehemaliger Vorsitzender der Interessengemeinschaft Vorhelmer Vereine, ging zunächst auf die Geschichte des Vorhelmer Mahnmals ein, das im Jahr 1899 vom Kriegerverein für vier Vorhelmer Gefallene aus den Kriegen von 1815, 1864, und 1870/71 errichtet wurde, versehen mit einer Namenstafel. Weitere 71 Gefallene wurden nach dem Ende des Ersten Weltkriegs auf zwei Marmortafeln hinzugefügt. Es folgten 1953 zwei bronzene Relieftafeln mit 91 gefallenen und 29 vermissten Vorhelmer Bürgern sowie von 39 gefallenen und 28 vermissten Angehörigen von aus den Ostgebieten vertriebenen Menschen, die in Vorhelm eine neue Heimat fanden. „Jeder Name ist einer zu viel“, betonte Remmert.
Josef Remmert, früherer Vorsitzender der Interessengemeinschaft Vorhelmer Vereine und Vereine, hielt die Gedenkrede. Foto: Ralf Steinhorst
Die Weltkriege brachten Trümmer, Schutt, Asche – die Apokalypse. „Es kann doch nicht wahr sein, und es darf niemals wahr werden, dass man das vergisst“, forderte Josef Remmert dazu auf, dass auch zukünftig daran erinnert wird. Das Vermächtnis der Toten heiße Frieden: „Wir müssen alles uns Mögliche tun, damit wir und unsere Kinder nie wieder in solche Situationen kommen.“ Am Ende der Rede wünschte der Vorhelmer sich: „Der Volkstrauertag sollte zu einem Volksfriedenstag werden!“ Davon aber, war er überzeugt, seien wir noch weit entfernt.
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